weitere Möglichkeiten zur Mittelakquise
=

GKV-Bündnis und Krankenkassen

Auf Basis des Präventionsgesetzes besteht die Möglichkeit, Fördermittel für Projekte, die in Lebenswelten stattfinden, zu akquirieren. Dies ist über Krankenkassen oder das GKV-Bündnis möglich. Zum Hintergrund:

Krankenkassen

Das Präventionsgesetz verfolgt das Ziel, Gesundheitsförderung und Prävention zu stärken. Hauptadressat sind die Krankenkassen. U.a. umfasst es die Stärkung von Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten (Settingansatz/Lebensweltansatz).

 Mehr unter:

leitbegriffe.bzga.de/alphabetisches-verzeichnis/praeventionsgesetz/

Vorgehen Mittelakquise:

Krankenkassen: Recherchieren Sie v.a. regionale Krankenkassen und kontaktieren Sie die Verantwortlichen für Gesundheitsförderung in den Lebenswelten. Stellen Sie das Projekt vor und erörtern Sie im Gespräch die Fördermöglichkeiten.

GKV-Bündnis für Gesundheit

Das GKV-Bündnis für Gesundheit ist eine gemeinsame Initiative der gesetzlichen Krankenkassen mit dem Anliegen, Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten gemeinsam voranzubringen. Der Leitfaden Prävention des GKV-Spitzenverbands baut auf dem Präventionsgesetz auf

(siehe GKV-Leitfaden Kap. 4: Prävention in den Lebenswelten)

Mehr unter:

www.gkv-buendnis.de/

Vorgehen Mittelakquise:

GKV-Bündnis: Kontaktieren Sie das GKV-Programmbüro Ihres Bundeslandes, informieren Sie sich über Förderprogramme und stellen Sie im Gespräch „Die Küchenpartie“ vor. Ziel: gemeinsame Erörterung von Fördermöglichkeiten.

Tipp:

Stiftungsrecherche und Checkliste

Eine weitere Möglichkeit, Gelder zu akquirieren, sind Anträge bei fördernden Stiftungen. Diese können lokal in Ihrer Stadt ansässig sein oder auf Bundesebene agieren. In Deutschland existieren über 25.000 Stiftungen, aber inhaltlich sehr breit aufgestellt. Nicht alle Stiftungen können für externe Projekte Fördergelder zur Verfügung stellen, deswegen sollten Sie ganz genau recherchieren, welche Stiftungen zu Ihrem Vorhaben passen.

Weitere Fakten rund um Stiftungen bietet der Bundesverband Deutscher Stiftungen: www.stiftungen.org/aktuelles/pressemitteilungen/faktenblaetter

Folgende Punkte sollten Sie abklären, um zu verstehen, ob der Förderzweck einer Stiftung zu Ihrem Vorhaben passt:

  • Gibt es lokale/regionale oder Stiftungen auf Landesebene, die zu meinem Vorhaben passen?
  • Bin ich (rechtlich) antragsberechtigt?
  • Passen mein Vorhaben und die Höhe der benötigten Mittel zum Förderzweck der Stiftung?
  • Passen die Antragsfristen zu meinem Zeitplan?
  • Habe ich die Kapazitäten, die Bedingungen zu erfüllen (ggf. Abschlussbericht und Evaluation, Mittelabforderungen, Abrechnungsmodalitäten)?

Beispiel:

Sonderfonds: Gesunde Ernährung des Deutschen Kinderhilfswerks

  • Was wird gefördert? Über den Sonderfonds „Gesunde Ernährung“ werden Schulen, Vereine und andere Einrichtungen bei Kochkursen finanziell gefördert.
  • Wie wird gefördert? Festbetragsfinanzierung bis zu 5000 EUR, kann für Lebensmittel, Honorarkosten etc. angewendet werden.
  • Eigenmittel? 20 %
  • Antragsfrist: ganzjährig

Fördermöglichkeiten recherchieren:

Förderdatenbank:
www.foerderdatenbank.de/

Bundesverband Deutscher Stiftungen
www.stiftungssuche.de/

Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt

www.foerderdatenbank.de

Lotteriefonds und Lottostiftungen

  • Deutsche Lotterien verteilen für gemeinnützige Zwecke jedes Jahr etwa 3 Milliarden Euro in Form von Fördermitteln, Spenden und Zuwendungen.
  • Hierzu zählen u.a. Fernseh- und Soziallotterien und damit Förderungen von Aktion Mensch, Umweltlotterie oder der Deutschen Fernsehlotterie.
  • Zweckabgaben aus dem Lotto- und Totoblock werden hingegen auf Länderebene verteilt.

Ausführliche Informationen zu Lottoförderungen finden Sie in folgendem Artikel:
www.blog-foerdermittel.de/2023/04/lotteriefonds-und-lottostiftungen-teil-1-ueberblick/

Vorgehen Mittelakquise:

Lottostiftungen: 

  • Recherchieren Sie mögliche Lottostiftungen, z.B. in Ihrem Bundesland, und gleichen Sie die Förderkriterien mit Ihrem Vorhaben ab.
  • Suchen Sie das persönliche Gespräch, um eine Fördermöglichkeit zu erörtern bevor Sie sich an die Antragsstellung machen.
  • Die Lottostiftung Berlin empfiehlt bspw. einen Anruf vor Antragsstellung, zudem sollte der Antrag 9 Monate vor Projektbeginn eingereicht sein.

Eine Übersicht der Lotto-Stiftungen nach Bundesländern finden Sie hier:

www.blog-foerdermittel.de/2023/04/lotteriefonds-und-lottostiftungen-teil-2-lotteriefoerderung-bundeslaender/

Kommunale Fördermittel

Oftmals hält auch Ihre Kommune Fördertöpfe bereit, die teilweise niedrigschwellig beantragt werden. Versuchen Sie hier v.a. ein breites Themenspektrum zu recherchieren, denn die Küchenpartie fällt in unterschiedliche Themenbereiche.

Vorgehen Mittelakquise:

kommunale Mittelakquise:

  • Recherchieren Sie kommunale Fonds, Fragen Sie im Bürgerbüro nach Tipps, sprechen spezifische Ämter an, auch für eine mögliche Kooperation, wie z.B. Gesundheits- oder Jugendamt.
  • Tauschen Sie sich mit anderen Akteuren Ihrer Kommune aus
  • „Die Küchenpartie“ fällt in ein breites Themenspektrum, recherchieren Sie nicht nur Förderungen zum Thema Ernährung, sondern auch:
    • Demografie
    • Gesundheit
    • Generationen
    • Einsamkeit
    • Bildung
    • soziale Teilhabe
    • (interkulturelle) Begegnungen
    • Senior:innen-Arbeit oder Kinder-/Jugendhilfe

Weiterführende Literatur bzw. Links:

  • Akquisos: Newsletter der Bundeszentrale für politische Bildung mit aktuellen Informationen, Tipps & Terminen rund um das Thema Fundraising und Marketing. https://www.bpb.de/newsletter/
  • Baier C (2008): Fundraising in gemeinnützigen Organisationen und der öffentlichen Verwaltung. Fachkundige Erläuterungen, innovative Praxistipps, nützliche Checklisten. Hamburg.
  • Baumann M (2016): Fördermittel akquirieren: So schreiben Sie einen überzeugenden Antrag. Stuttgart.
  • Bortoluzzi D, Frey E H (2007): Sponsoring: Der Leitfaden für die Praxis. 4. Auflage, Bern, Stuttgart, Wien.
  • Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt: Fundraising – Vereine und Organisationen erfolgreich finanzieren. Online-Seminarreihe: https://www.deutsche-stiftung-engagement-und-ehrenamt.de/dseeerklaert/fundraising-vereine-und-organisationen-erfolgreich-finanzieren/ (letzter Zugriff: 05.12.2023)
  • Evangelisches Bildungswerk (Hg.) (2015): Fundraising-Praxis vor Ort: Methoden, Beispiele, Ideen, Tipps und Adressen zur Finanzierung von regionalen Vereinen, Projekten und gemeinnützigen Einrichtungen in ganz Deutschland. 6. Auflage.
  • Fabisch N (2012): Fundraising: Spenden, Sponsoring und mehr. 5. Auflage. München.
  • Fundraising Akademie (Hg.) (2016): Fundraising. Handbuch für Grundlagen, Strategien und Methoden. Springer Fachmedien Wiesbaden.
  • Kint J (2015): Erfolgspotenziale von Crowdfunding zur Finanzierung sozialer Projekte. Hamburg.
  • Lienig T (2022): Spenden und Sponsoring im Verein.
  • Impulsgeber Bewegungsförderung: Finanzierung kommunaler Bewegungsförderung. Online unter: https://www.gesund-aktiv-aelter-werden.de/impulsgeber-bewegungsfoerderung/infomaterialien/finanzierung-kommunaler-bewegungsfoerderung/ (letzter zugriff: 02.02.2024)

Teilnehmendenbeitrag

Es ist natürlich möglich, dass Sie einen Teilnehmendenbeitrag festlegen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass…

  • …die Niedrigwelligkeit gewährleistet bleibt
  • …Sie den Teilnehmendenbeitrag je nach Umfang der Kochaktionen bestimmen sollten (Empfehlung: 3-10 € p.P. pro Kochaktion)
  • Die Umlegung aller Kosten einer Kochaktion auf den Teilnehmendenbeitrag ist nicht zu empfehlen.

Denken Sie daran:
Die Küchenpartie ist ein soziales Projekt, kein Kochkurs!