Vielfaltsparty – hier & dort

Die Vielfaltsparty beschäftigt sich mit der Vielfältigkeit des Essens in Deutschland und darüber hinaus. Hier soll vor allem der Austausch zu unterschiedlichen Esskulturen gefördert und die Neugierde auf Unbekanntes geweckt werden.

Ziele

Nach der Vielfaltsparty sind die Teilnehmenden …

  • über Einflussfaktoren, die zur Entwicklung der Esskultur in Deutschland beigetragen haben informiert;
  • für Vorteile des kulinarischen Austauschs sensibilisiert;
  • offen und neugierig für die kulinarische Vielfalt anderer Länder.
Tipps
  • Die Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt erfolgt vor allem über das Kochen internationaler Rezepte. Wagen sie sich als Gruppe gemeinsam an unbekannte Rezepturen heran. Fragen Sie die Teilnehmenden, ob sie traditionelle Speisen aus ihrem Herkunftsland bzw. dem ihrer Eltern oder einem anderen Land, das sie schon mal bereist haben, gemeinsam kochen möchten.
  • Besprechen Sie auch weitere Facetten der Esskultur der Teilnehmenden, z. B. Rituale an Festtagen oder auch positive kulinarische Erlebnisse auf durchgeführten Reisen.
  • Tischsitten: Probieren Sie verschiedene Arten des gemeinsamen Essens aus. Lassen Sie die Gruppe z. B. mit den Händen oder mit Stäbchen essen, verlegen Sie die Esssituation vom Tisch auf den Boden und bauen Sie eine Teezeremonie vor der Mahlzeit ein. Besprechen Sie mit der Gruppe, wie sich diese veränderte Situation anfühlt.

Esskultur

Esskultur

Essgewohnheiten folgen kulturellen Mustern, denn Geschmack ist kulturell erlernt. Die kulturelle Vielfalt beim Essen zeigt sich jedoch nicht nur in länder- oder regionalspezifischen Lebensmitteln und Speisen, sondern auch in Zubereitungstechniken, Darreichungsformen, Tischsitten, Ritualen, Religion etc. – alles Aspekte der Esskultur.

Globalisierung
und Einwanderung

Globalisierung und Einwanderung

Unter dem Begriff „Deutsche Küche“ werden verschiedene regionale Kochstile und kulinarische Spezialitäten zusammengefasst. Doch schon längst sind Essgewohnheiten in Deutschland nicht mehr nur regional geprägt, sondern sehr vielfältig. Globalisierung und Einwanderung spielen für die heutige Lebensmittelauswahl eine bedeutende Rolle und sorgen für eine Vielzahl an kulturellen Einflüssen. In den letzten Jahrzehnten wurden internationale Speisen in Deutschland immer bekannter und beliebter. So eroberten Burger, Pasta und exotische Früchte in den Siebzigern die westdeutsche Küche. In der ostdeutschen Küche waren es eher russische Gerichte.

Internationalität (I)

Internationalität (I)

Spaghetti, Pizza und Döner werden in Deutschland schon lange nicht mehr als fremd wahrgenommen.
Generell enden Ernährungskulturen nicht mehr an räumlichen bzw. staatlichen Grenzen.
Die Esskultur der Gegenwart bietet daher eine unglaubliche Vielfalt an Lebensmitteln und Speisen und die Essgewohnheiten, insbesondere die der jüngeren Menschen, werden immer internationaler.

Internationalität (II)

Internationalität (II)

Seit den neunziger Jahren wird die Ernährung in Deutschland immer internationaler: Obst und Gemüse kommen aus allen Teilen der Welt und die internationale Gastronomie erfährt einen Aufschwung. Das erhöht die Lebensmittelvielfalt und fördert den kulinarischen Austausch, hat jedoch auch Auswirkungen auf die Umwelt, z. B. durch lange Transportwege von importierten Lebensmitteln. Diese sind ungünstig für den ökologischen Fußabdruck. Daher lohnt es sich internationale Rezepte auch mal regional zu interpretieren.

Kochen als Zugang

Kochen als Zugang

Vermutlich war jeder schon mal chinesisch, thailändisch, griechisch oder mexikanisch essen, doch kochen kann man die länderspezifischen Speisen meist noch lange nicht. Kochen und gemeinsame Mahlzeiten sind ein guter Zugangsweg, um sich mit verschiedenen Esskulturen auseinanderzusetzen. Am Herd und Esstisch können die Neugier auf unbekannte Speisen geweckt, Offenheit gestärkt und kulinarischer Austausch gefördert werden. Durch Fragen wie „Was isst man woanders typischerweise?“, „Welche Zutaten benötigt man dafür?“, „Wie schmeckt das?“ oder „Wo bekomme ich die Zutaten dafür her?“ wird für die kulturelle und kulinarische Vielfalt sensibilisiert. Durch das Erkunden von Lebensmitteln und Gewürzen wird sich intensiv mit Speisen und ihrer Herkunft auseinandergesetzt.

Kochen verbindet

Kochen verbindet

Essen bringt Menschen zusammen. Die Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller Prägungen lässt beim gemeinsamen Kochen und Essen ein Gefühl von Zusammengehörigkeit entstehen. Beim gemeinsamen Schnippeln, Rühren und Essen können Vorurteile gegenüber anderen Essgewohnheiten abgebaut werden.
Die gemeinsamen Momente in der Küche bieten daher einen guten Rahmen für die gemeinsame Reflexion und die Stärkung von Toleranz und Wertschätzung anderer Essgewohnheiten.

1. Methoden (PDF-Download)

2. Material (PDF-Download)

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Verwendete & weiterführende Informationen

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2018): Zeitreise durch die Ernährung – Essen im Wandel

Hirschfelder G (2018): Facetten einer Ernährungsglobalgeschichte. Esskultur als Resultat historischer Prozesse, In: Aus Politik und Zeitgeschichte – Essen. APuZ Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung, 1–3.

Fotoserie „So isst die Welt“ von Fotograf Peter Menzel