Genussparty – bewusst & köstlich

Die Genussparty zeigt, was genau der Begriff Genuss alles umfasst und wie man das bewusste Genießen stärker in seinen Alltag integrieren kann. Dafür gibts konkrete Tipps, Ansatzpunkte und kleine Übungen!

Ziele

Nach der Genussparty kennen die Teilnehmenden …

  • die Bedeutung des Begriffs Genuss;
  • die bekannten Geschmacksrichtungen;
  • Aspekte, die das Genussempfinden steigern;
  • Möglichkeiten, Genuss stärker im eigenen Alltag zu integrieren.
Tipps
  • Starten Sie den Aktionstag mit einer kleinen Genussübung, z. B. dem langsamen Verkosten einer Erdbeere.
  • Verwenden Sie eine genussfördernde Sprache: Sprechen Sie von frischem Obst, knackigen Salaten, frisch gebackenem Vollkornbrot, cremigem Joghurt, duftenden Kräutern, fruchtigem Olivenöl oder wohlschmeckender Bitterschokolade.
  • Fragenvorschläge für den Party-Smalltalk am Esstisch: „Welche Lebensmittel oder Speisen verbindest du mit Genuss?“, „Welche Situationen verbindest du besonders mit Genuss?“ oder „Welche der Genussregeln möchtest du am ehesten in deinen Alltag integrieren?“

Ernährung und Essen

Ernährung und Essen

Ernährung wird viel zu selten mit Genuss verbunden. Häufig wird der Begriff eher im Zusammenhang mit gesundheitsbezogenen Wirkungen der Nahrungsaufnahme gedacht. Der Begriff Essen hingegen wird eher handlungsorientiert verstanden und mit positiven emotionalen Genusserlebnissen verbunden. Dies trägt dazu bei, dass persönliches Ernährungswissen nicht unbedingt mit dem eigenen Ernährungsverhalten einhergeht. Doch Genuss gehört zu einem gesundheitsförderlichen Ernährungsverhalten dazu.

Genuss

Genuss

Das, was wir schmecken, ist nur ein kleiner Teil unserer gesamten Geschmackswahrnehmung. Ein umfassendes Geschmackserlebnis entsteht erst, wenn alle fünf Sinne zum Einsatz kommen.

Geschmackswahrnehmung kann man durch Genussübungen trainieren. Hierfür ist es förderlich, den Geschmack eines Lebensmittels beschreiben zu können.

Bekannt sind die Geschmacksrichtungen süß, sauer, salzig, bitter und umami (würzig, wohlschmeckend). Zur Geschmacksbeschreibung im Alltag kann man auch Worte wie fruchtig, sahnig, blumig, mild, pikant, würzig o. ä. nutzen.

Atmosphäre

Atmosphäre

Darüber hinaus ist genussvolles Essen auch durch Zeit, die Gefühle dabei und eine entspannte Atmosphäre gekennzeichnet. So fördert langsames Essen, inklusive Pausen, den Genuss und das bewusste Wahrnehmen von Körperempfindungen, wie Hunger, Durst oder Sättigung.

Mahlzeiten, die in Gemeinschaft und ohne Ablenkungen eingenommen werden, erhöhen den Genusswert. Fernsehen, Smartphone, Tageszeitung oder auch Spielzeug gehören daher nicht an den Esstisch.

Balance finden

Balance finden

Mit Freude und Genuss ausgewogen zu essen und zu trinken, ist manchmal leichter gesagt als getan. Bewusster Essgenuss muss häufig erst wieder erlernt werden. Die Kunst hierbei ist, die Balance zu finden, denn Genießen sollte nicht mit Völlerei verwechselt werden. Im Gegenteil: Genuss bewahrt vor Maßlosigkeit, weil man bewusster, aufmerksamer und mit allen Sinnen isst.

Genusserlebnisse beziehen sich nicht nur auf das achtsame Genießen von Süßigkeiten und Co. Genuss sollte daher integrierter Bestandteil des Ernährungsverhaltens sein, denn eine ausgeprägte Genussfähigkeit kann eine wichtige Ressource für die Gesundheit darstellen.

Sinnliche Gesundheitsförderung

Sinnliche Gesundheitsförderung

Gesundheit wird nicht nur als körperliches, sondern auch als seelisches und soziales Wohlbefinden verstanden - und dafür spielt genießen können eine zentrale Rolle. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst ist ein wichtiger Baustein für ein bewusstes Essverhalten mit gutem Gewissen. Demnach kann die Förderung der Genussfähigkeit auch bei der Veränderung des Essverhaltens oder der Prävention von Essstörungen unterstützen. Genießen können ist daher ein Ansatz zur sinnlichen Gesundheitsförderung.

Genussregeln

Genussregeln

  1. Nehmen Sie sich Zeit.
  2. Genuss ist erlaubt.
  3. Genießen geht nicht nebenbei.
  4. Weniger ist mehr.
  5. Genuss braucht Erfahrung.
  6. Genießen Sie jeden Tag.

1. Methoden (PDF-Download)

G
I
Verwendete & weiterführende Informationen

Ellrott T (2013): Psychologische Aspekte der Ernährung. In: Diabetologie und Stoffwechsel 8(6): R57-R70, Georg Thieme Verlag KG Stuttgart New York. DOI: 10.1055/s-0033-1356280 DOI: 10.1055/s-0033-1356280

Lutz R, Sundheim D (2002): Das Euthyme Konzept: Genuss zum Wohle der Gesundheit - Psychologische Aspekte gesundheitsfördernder Ernährung. Internationaler Arbeitskreis für Kulturforschung des Essens - Mitteilungen 9: 14-24.

Schöneberger G, Schmitt N (2008): Fakten, Trends und Meinungen. Gesunde Ernährung interdisziplinär aufbereitet. Wie viel Genuss tut gut? Dr. Rainer Wild-Stiftung, Ausgabe 1.

Dietz A (2018): Auf die Sinne – fertig – los! Ein Parcours für den guten Geschmack. Ernährung im Fokus – Online Spezial (PDF-Download)

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (2017): Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE. 10. Auflage, Bonn (PDF-Download)