Generationenparty – damals & heute

Im Vordergrund der Generationenparty steht natürlich der Austausch der Generationen. Es werden Erfahrungen in Bezug auf das Thema Essen und Trinken sowie altersbezogene Stereotype besprochen und reflektiert. Um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Generationen zu entdecken, werden persönliche Geschichten miteinander geteilt.

Ziele

Nach der Generationenparty kennen die Teilnehmenden …

  • bedeutende Einflussfaktoren, die zum Wandel des Essverhaltens geführt haben;
  • Aspekte, die das Kochverhalten in den letzten Jahrzehnten beeinflusst haben;
  • Entwicklungen, die das Essverhalten der Zukunft beeinflussen.
Tipps
  • Achten Sie auf eine ausgeglichene Gruppendynamik (z. B. dass nicht alle Älteren an der einen Seite des Tisches sitzen und alle Jüngeren an der anderen).
  • Nehmen Sie die unterschiedlichen Bedürfnisse der Generationen wahr und beachten Sie diese (z. B. nach Pausen oder Momenten des Austauschs).
  • Denken Sie die Gegensätzlichkeiten der Generationen mit und bearbeiten Sie diese Themen in den Kochaktionen. Genauso gilt es, das Verbindende herauszuarbeiten und in den Mittelpunkt zu stellen.
  • Persönliche und biografische Bezüge sind wichtig, um die Teilnehmenden in ihrer Lebenswelt abzuholen.
  • Bei Menschen unterschiedlichen Alters gibt es oft verschiedene Erwartungen. Sprechen Sie Konflikte oder Missverständnisse direkt an. Ganz sicher findet sich eine Lösung!

Generationen

Generationen

Gesellschaftliche Veränderungen zeigen sich in den Lebensgeschichten von Menschen und bieten einen vielversprechenden Ansatz für einen spannenden Austausch zwischen den Generationen. Persönliche Geschichten rund ums Essen und Trinken stellen biografische und lebensweltnahe Bezüge zu den zeitgeschichtlichen Entwicklungen der Ernährung her.
Während die (Ur-)Großeltern oft noch die Auswirkungen des Krieges am familiären Esstisch beschreiben können, sieht sich die jüngere Generation eher mit den Folgen des Überflusses konfrontiert.

Zeitlicher Wandel

Zeitlicher Wandel

Während es in der (Ur-)Großelterngeneration noch überwiegend saisonale und regionale Lebensmittel waren, die in den Küchen verarbeitet wurden, könnte heute auch der Mango-Kokos-Kuchen auf der gedeckten Weihnachtstafel stehen.
Essgewohnheiten werden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Der Blick in die Vergangenheit zeigt, dass sich viele äußere Faktoren, wie die Verfügbarkeit und das Angebot von Lebensmitteln in den letzten Jahrzehnten erheblich verändert haben.

Lebensmittel­angebot

Lebensmittelangebot

Die Vielfalt der angebotenen Lebensmittel kennt heute nahezu keine Grenzen. Neben der Globalisierung haben auch technische Entwicklungen das Lebensmittelangebot grundlegend verändert.
Kühltheken in den Supermärkten, der Besitz von Kühl- und Gefrierschränken im eigenen Haushalt und später von Mikrowellen sorgten für eine rasante Entwicklung von Fertigprodukten.

Verfügbarkeit und Zeit

Verfügbarkeit und Zeit

Die Einkommenssituation der meisten Haushalte hat sich verbessert und Lebensmittel, wie Fleisch, sind vergleichsweise günstiger geworden, sodass sich deren Verfügbarkeit auch auf wirtschaftlicher Ebene verändert hat.
Darüber hinaus führten auch die Berufstätigkeit von Frauen, eine moderne Küchenausstattung und gesellschaftliche Änderungen des Lebensstils zu Veränderungen der Koch- und Essgewohnheiten der Menschen in Deutschland.
Die Zeit, die mit Kochen verbracht wird, hat abgenommen.

Verzehr­gewohnheiten

Verzehrgewohnheiten

Die Bedeutung der Außer-Haus-Verpflegung hat zugenommen. Berufstätige und Schüler:innen nehmen ihre Mittagsmahlzeit immer häufiger in der Kantine ein.
Klassische Mahlzeiten werden häufiger durch Snacks ersetzt und der soziale Rahmen in dem (miteinander) gegessen wird, sieht oft anders aus als früher.

Essen und Identität

Essen und Identität

Das, was wir essen, ist auch Ausdruck des individuellen Lebensstils. Mit diesem wird sich vermehrt in der (medialen) Umwelt dargestellt, was sich u. a. in den zahlreichen Foodblogs und Rezepte-Plattformen widerspiegelt.

Wertesysteme

Wertesysteme

Wertesysteme und Konsummuster verändern sich mit der Zeit. Die Ernährungstrends von morgen zeichnen sich schon heute ab.
Unter anderem steigt das Bewusstsein für die Verantwortung gegenüber Mensch, Tier und Umwelt weiter an. Die Bedeutung ökologischer Aspekte wird bei Konsumentscheidungen stärker berücksichtigt. Die Zahl der Flexitarier:innen („Teilzeitvegetarier:innen“ bzw. „flexible Vegetarier:innen“), die Genuss mit Verantwortung kombinieren, wird voraussichtlich – zumindest in Europa – weiter ansteigen. Dazu tragen auch die Erschließung neuer Proteinquellen und innovativer Technologien in der Lebensmittelproduktion bei, siehe Insektenburger oder In-vitro-Fleisch.

Weitere Zukunftstrends

Weitere Zukunftstrends

Auch die Arbeitswelt verändert sich, was einen wesentlichen Einfluss darauf hat wann, wie, was und mit wem wir essen.
Darüber hinaus wird es auch Änderungen in der Landwirtschaft geben – der Lebensmittelanbau erfolgt vermehrt im urbanen Raum.

1. Methoden (PDF-Download)

2. Materialien (PDF-Download)

G
I
Verwendete & weiterführende Informationen

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2018): Zeitreise durch die Ernährung – Essen im Wandel

Brombach C, Haefeli D, Bartsch S et al. (2014): Ernährungsmuster im Verlauf von drei Generationen: Gibt es inter- und intraindividuelle Unterschiede? Internationaler Arbeitskreis für Kulturforschung des Essens. Mitteilungen 2014, H. 21, S.12–22

Schönberger G, Methfessel B (Hrsg) (2011): Mahlzeiten – Alte Last oder neue Lust? VS Verlag für Sozialwissenschaften. 1. Auflage, Wiesbaden

Zukunftsinstitut (2020): Wie wir morgen essen werden

Umweltbundesamt (2020): Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft. Trendbericht zur Abschätzung der Umweltwirkungen von pflanzlichen Fleischersatzprodukten, essbaren Insekten und In-vitro-Fleisch. (PDF-Download)