Organisatorische Aspekte

Wer kann mitmachen?

Die Kochaktionen sind für Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 14 Jahren und ältere Menschen ab 65 Jahren ausgelegt. Selbstverständlich können auch etwas jüngere oder ältere Personen einbezogen werden.

Ab einem Alter von zehn Jahren können Kinder anspruchsvollere Tätigkeiten in der Küche übernehmen und einfache Rezepte bereits fast selbstständig zubereiten. Grundsätzlich steigt die Kochfertigkeit bei Kindern zwar mit dem Alter an, jedoch ist die vorhandene Erfahrung eine bedeutende Einflussgröße. Beachten Sie daher, dass insbesondere Heranwachsende ohne Kocherfahrung viele Hilfestellungen benötigen und schwierigere Tätigkeiten, wie Schneiden mit einem großen Messer oder Abgießen von heißem Wasser, noch nicht sicher beherrschen.

Da Jüngere von dem Wissen und den Kompetenzen Älterer profitieren sollten, ist bei den älteren Teilnehmenden eine grundlegende Kochkompetenz von Vorteil. Sollten ältere Teilnehmende körperlich oder geistig eingeschränkt sein, gilt es individuell zu entscheiden inwiefern die Räumlichkeiten und Ihre professionelle Erfahrung diesen besonderen Bedürfnissen gerecht werden.

Wer kocht mit wem?

Ideal ist eine Kochgruppe mit insgesamt sechs bis zwölf Teilnehmenden, die sich aus beiden Generationen zusammensetzen.

Bilden Sie am besten Kochteams, die sich zur Hälfte aus jüngeren Personen und zur Hälfte aus älteren Personen zusammensetzen. Natürlich kann die Aufteilung auch individuell an Ihre Kochgruppe angepasst werden. Für die Gruppendynamik ist ein leichter Überhang an jüngeren Personen eher zu empfehlen, als umgekehrt. Achten Sie auf den möglichen Austausch zwischen den Generationen und genügend Kochkompetenz in den einzelnen Gruppen.

Um das Wissen zu Ernährungsthemen und ernährungsbezogene Fähig- und Fertigkeiten wirklich zu vertiefen, ist es von Vorteil, feste Kochgruppen für die Aktionstage zu bilden.

Welche Ausstattung benötigt die Küche

Für die Umsetzung des Konzeptes der Küchenpartie mit peb ist eine Küche mit mehreren Kochstellen und einem großen Esstisch von Vorteil, aber kein Muss.

In den meisten Fällen reicht die übliche Küchenausstattung. Welche Küchengeräte und -werkzeuge genau benötigt werden, steht in den Küchenpartie mit peb-Rezepten. Auch hier darf improvisiert werden.

Nur eine kleine Küche?

Sind diese Bedingungen nicht erfüllbar, können die Gruppengröße oder auch die Rezeptauswahl angepasst werden, indem z.B. kalte Snacks zubereitet werden.

Auf der Küchenpartie-Rezepteseite finden Sie einige Rezeptideen zum Kochen ohne Herd.

Besondere Ernährungsweisen sowie Unverträglichkeiten und Lebensmittelallergien der Teilnehmenden sollten vorab abgeklärt werden. Entscheiden Sie individuell inwiefern Sie besondere Bedarfe berücksichtigen können.

Erkundigen Sie sich vorab und am Tag der Kochaktion nach dem Gesundheitszustand der Teilnehmenden. Wer eine ansteckende Krankheit hat oder Symptome zeigt, die die Einhaltung der Hygienevorschriften gefährden, muss ausgeschlossen werden.

Wer die Kochaktionen durchführen möchte, benötigt eine Bescheinigung über die Belehrung nach dem Infektionsschutzgesetz. Dafür ist in der Regel das örtliche Gesundheitsamt zuständig. Bei der Belehrung erfahren Sie, bei welchen Krankheiten und Beschwerden Ihnen der Umgang mit Lebensmitteln gesetzlich verboten ist und was Sie bei der Nahrungszubereitung aus hygienischer Sicht zu beachten haben.

Die Bescheinigung ist auch als "Rote Karte" oder Gesundheitszeugnis bekannt.

Warum ist ein erweitertes Führungszeugnis notwendig?

Wer Kinder oder Jugendliche beaufsichtigt, betreut, erzieht, ausbildet oder einen vergleichbaren Kontakt zu ihnen hat, muss ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen. Dies gilt auch für Ehrenamtliche. So verlangt es das Bundeskinderschutzgesetz. Es geht hierbei nicht um einen „Generalverdacht“, vielmehr ist die Regelung als Anstoß zu einem neuen Verständnis von präventivem Kinderschutz zu verstehen.

Wie erhalte ich ein erweitertes Führungszeugnis?

Zunächst stellt die Organisation, in der die Kochaktion stattfindet eine kurze Bestätigung aus, dass die betreffende Person ehrenamtlich oder nebenberuflich tätig ist. Mit dieser Bescheinigung beantragt die Person dann bei der Wohnsitzgemeinde die Ausstellung ihres erweiterten Führungszeugnisses. Für ehrenamtlich Tätige ist das meist gebührenfrei.

Worauf sollte ich als Gruppenleitung für die Gewährleistung des Kinderschutzes achten?

Bei den generationsübergreifenden Kochaktionen treffen sich vorher unbekannte Menschen aufeinander. Über die Aktionstage hinweg entsteht durch das gemeinsame Kochen ein Gruppengefühl und es können neue Kontakte geknüpft und Beziehung aufgebaut werden.

Dies ist ein erstrebenswertes Ziel, birgt jedoch ein auch ein Risiko. Daher ist es sehr wichtig, als Gruppenleitung für die Gefahren der Kindeswohlgefährdung sensibilisiert zu sein. Die Gruppenleitung trägt die Verantwortung für den Schutz der Kinder und sollte stets eine professionelle Haltung einnehmen. Es ist daher sehr wichtig, Nähe und Distanz sowie Grenzen zu reflektieren und auch die Kochgruppe dafür zu sensibilisieren. Zum Beispiel sollte ein Erwachsener nicht allein im Raum mit einem Kind sein und es sollten keine privaten Kontaktdaten oder Verabredungen getroffen werden, wenn die Eltern dabei nicht miteinbezogen wurden. Es ist sinnvoll die Kochgruppe zu Beginn für solche Vereinbarungen zu sensibilisieren, damit alle gegenseitig aufeinander achten. Grenzüberschreitungen sollten stets direkt angesprochen werden.

Jede Einrichtung, die mit Kindern und Jugendlichen arbeitet, verfügt über ein Kinder- und Jugendschutzkonzept. Nehmen Sie gerne vorab Einsicht darin. Wenn Sie Beratung und Unterstützung suchen, Sie sich um ein Kind sorgen, einen Verdacht oder ein "komisches Gefühl" haben, können Sie das kostenfreie und anonyme Hilfe-Telefon Sexualler Missbrauch nutzen: 0800 2255530

Achten Sie beim Einkauf auf Produktneutralität (durch Vielfalt) und eine gute Lebensmittelqualität. Auf den Küchenpartie mit peb-Rezepten sind die Zutaten als Checkliste gestaltet, so fällt es Ihnen leichter an alles zu denken. Auch bei kleinem Budget ist gemeinsames Kochen möglich: Bereiten Sie einfach kleine Snacks zu oder verteilen Sie Zubereitungsschritte auf mehrere Tage, wie beim Brot backen (einen Tag den Teig ansetzen, am nächsten Tag backen). Wenn Sie keine finanziellen Mittel zur Verfügung haben, könnten Sie bei umliegenden Lebensmittelgeschäften Lebensmittelspenden erfragen.

Seien Sie mindestens eine Stunde vor der Kochaktion in der Küche, um zu überprüfen ob die Räumlichkeiten sauber und die Geräte funktionsfähig sind. Ob alle Küchenwerkzeuge vorhanden sind, lässt sich ebenfalls über die Checkliste auf den Rezepten kontrollieren. Sorgen Sie zudem für eine einladende Raumatmosphäre.

Deko-Idee:

Dekorieren Sie den Raum und den Esstisch, z. B. mit ein paar Blumen oder frischen Kräutern im Topf. Legen Sie das gewaschene Obst und Gemüse unverpackt auf dem Tisch aus und stellen Sie Wasser, Tee und ggf. Kaffee bereit.

Es wurden für alle vorgeschlagenen Methoden auch die dazugehörigen Materialien ausgearbeitet. Diese stehen Ihnen als Druckvorlage im PDF-Format zur Verfügung. Die Materialien sind im vorliegenden Leitfaden entsprechend verlinkt. Denken Sie darüber hinaus an alle zusätzlichen Materialien, wie Rezepte, Stifte, Namenschilder etc., die Sie für die Umsetzung der Kochaktion benötigen.