In der Gesellschaft von heute leben und lernen die Generationen häufig voneinander getrennt. Dem ein Schritt weit entgegenzuwirken, ist ein Ziel der Küchenpartie mit peb.
Beim intergenerationellen Lernen erfolgt ein Wissens-, Erfahrungs- und Kulturaustausch zwischen Personen aus verschiedenen Generationen.
Durch die Erfahrung des Lernens voneinander, miteinander und übereinander kann Generationenstereotypen entgegengewirkt werden.
Kochen ist eine äußerst niedrigschwellige, schöne und erfolgreiche Methode, um Generationen miteinander in den Austausch zu bringen, denn Kochen verbindet!
Wir möchten an dieser Stelle gerne unsere Erfahrung zu Gelingens- und Hemmfaktoren des generationsübergreifenden Kochens der Küchenpartie teilen.
Wie gelingt Generationenkochen?
Räumlichkeiten
Ideal für das Zusammenkommen der Generationen sind neutrale Begegnungsorte, wie Familienbildungs- und Nachbarschaftszentren, Gemeindehäuser oder Volkshochschulen. Nichtsdestotrotz können auch Räumlichkeiten einer Generation genutzt werden, wie die Schulküche oder die Teeküche einer Pflegeinrichtung. Besonders bedeutsam ist der Punkt der Barrierefreiheit. Sollte die räumliche Ausstattung des Gebäudes bzw. der Küche nicht barrierefrei sein, sollten kreative Wege und Möglichkeiten überlegt werden, die Personen mit Beeinträchtigungen die Teilnahme ermöglichen.
Teilnehmendengewinnung
Bei der Ansprache von potenziellen Teilnehmenden ist es hilfreich zunächst zu überlegen, wie sich die jeweilige Zielgruppe vor Ort am ehesten angesprochen fühlt. Es gibt viele Begriffe für die ältere Generation: Alte, Senior:innen, Rentner:innen, Ü65-Jährige etc. Im Rahmen der Küchenpartie haben uns für den Begriff „ältere Menschen“ entschieden, damit sich möglichst viele Personen angesprochen und wohl fühlen. Ein bedeutsamer Schritt bei der Teilnehmendengewinnung ist zudem die genaue Aufklärung über das Angebot. Bei der Anmeldung sollte der Hinweis erfolgen, dass gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen in der Gruppe gekocht wird und das außerfamiliäre Kontakte gefördert werden.
Start der Kochaktionen
Die durchführende Person der Kochaktion sollte am besten noch vor Start ihre Altersbilder beider Generationen reflektieren. So ist die Gruppenleitung sensibilisiert und vermeidet Stereotype im Rahmen der Kochaktion. Gerne kann dies auch mit der Kochgruppe erfolgen. Um den Generationenaustausch zu fördern, ist es ratsam Gemeinsamkeiten anstelle der Unterschiede in den Mittelpunkt zu rücken. Verbindende Elemente wie zum Beispiel die geteilte Freude am Essen sollten im Fokus stehen. Darüber hinaus ist es zum Auftakt der generationsübergreifenden Kochaktionen sinnvoll, auch die Erwartungen und Wünsche beider Generationen zu kennen und in der weiteren Planung zu berücksichtigen.
Gemeinsames Kochen
Das Kochen in Mehrgenerationenteams ist eine erfolgreiche Methode, um Jung und Alt in den Austausch zu bringen. Ganz wichtig ist, dass dabei der Gemeinschaftsgedanke gestärkt wird. Alle Teams kochen füreinander, es erfolgt kein Wettbewerb unter den Kochgruppen. Typischerweise sind es oft die Älteren, die ihre Kocherfahrungen und ihr Küchenwissen an die jüngere Generation weitergeben. Um auch das gegenseitige Lernen zu fördern, können insbesondere das Einbinden neuer Medien, z.B. Kochen nach Rezepten aus einer Kochapp oder Küchentricks von TikTok sowie das Kochen moderner Speisen, z.B. vegetarische, vegane oder internationale Gerichte, hilfreich sein.
Darüber hinaus ist es für den Generationenaustausch förderlich, wenn die Gruppenleitung weitere Anlässe zum Austausch bietet, wie den Austausch von Rezepten oder Kontaktdaten. Die Gruppenleitung agiert beim Kochen nur als Vermittler:in, das Erfahrungswissen kommt aus der Gruppe. Zu den vermittelnden Aufgaben gehört auch, dass das Kochen auf Augenhöhe unter beiden Altersgruppen erfolgt. Es sollen alle ihre Kompetenzen einbringen können. Bei Kindern gilt es hierbei die richtige Mischung aus Vorsicht und selbstständigem Arbeiten zu finden. Manchmal kann es hilfreich sein, die ältere Generation dazu zu animieren, sich etwas zurückzunehmen. Hilfestellungen erfolgen nur nach Bedarf. Anerkennung und Wertschätzung sollten zu gleichen Teilen für beide Altersgruppen erfolgen.
Gruppenzusammensetzung
Mit einer guten Planung können Stolpersteine beim Generationenkochen erfolgreich umgangen werden. Vermeiden Sie bei der Zusammenstellung ein Ungleichgewicht in der Kochgruppe. Ideal ist eine Zusammensetzung der Gruppe aus zur Hälfte jüngeren und zur Hälfte älteren Teilnehmenden. Sollte dies nicht möglich sein, empfiehlt sich eher ein leichter Überhang an Kindern und Jugendlichen als an älteren Menschen. Darüber hinaus sollte bei der Planung einer Kochaktion auch die vorhandene Kochkompetenz der Teilnehmenden bedacht werden. Hier empfiehlt es sich auch, sich Gedanken über die Kochfertigkeiten der Kinder zu machen. Sechsjährige benötigen viel mehr Anleitung und Hilfestellung als zum Beispiel Zwölfjährige.
Aufgabenverteilung
Beim Kochen in den Mehrgenerationenteams teilen die Teilnehmenden die Kochaufgaben untereinander selbst ein. Die Gruppenleitung sollte darauf achten, dass alle ausreichend Aufgaben haben und sich entsprechend ihrer Kompetenz einbringen können. Greifen Sie bei Bedarf lenkend ein. Darüber hinaus ist es für die Harmonie und Atmosphäre in der Gruppe sehr bedeutsam, dass alle Teilnehmenden beim Aufräumen beteiligt sind. Es sollte daher von Anfang an darauf geachtet, dass Jung und Alt mit anpacken. Hier die Weichen für die weiteren Kochaktionen zu stellen, ist ein wichtiger Aspekt, um Konflikte zu vermeiden.
Verantwortung
Um Überforderung, insbesondere bei der älteren Generation zu vermeiden, sollte von Anfang an deutlich werden, dass Jung und Alt zu gleichermaßen Teilnehmende sind und die Hauptverantwortung bei der durchführenden Person der Kochaktion liegt. Mit der Küchenpartie mit peb können wichtige Ziele des intergenerationellen Austausches erreicht werden: der Kontakt der Generationen wird verbessert, beide Generationen können sich Wissen aneignen und es werden Vorurteile und Hemmschwellen gegenüber der anderen Generation abgebaut. Das miteinander Kochen schafft Nähe und hilft Verständnis füreinander zu entwickeln.
Also seien auch Sie mit von der Partie und helfen Sie den intergenerationellen Austausch in unserer Gesellschaft zu verbessern!
Alle Fotos: peb gGmbH.