Eine ausgewogene Ernährung spielt für alle Generationen eine wichtige Rolle. So ist sie eine tragende Säule für eine gesunde Entwicklung im Kindes- und Jugendalter und leistet auch im Alter einen wertvollen Beitrag zum Erhalt und zur Steigerung der Gesundheit und des Wohlbefindens. Das Wissen über die Zubereitung, Herkunft und Vielfalt von Lebensmitteln ist wichtig, um sich selbstbestimmt und gesundheitsförderlich zu ernähren. Selbstkochen kann dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Durch die Zubereitung von Mahlzeiten wird Wissen über und Einfluss auf die Zusammensetzung der Nahrung erlangt. Aktuelle Daten zeigen jedoch, dass jüngere Generationen geringere Ernährungskompetenz aufweisen als ältere Generationen.
Häufig besitzen ältere Menschen (insbesondere Frauen) umfangreiches Wissen über Herkunft, Zubereitungsmethoden, Haltbarmachung und den nachhaltigen Einsatz von Lebensmitteln.
Früher wurden ernährungsbezogene Fähigkeiten und Fertigkeiten innerhalb der Familie weitergegeben. Familienrezepte, aber auch Tipps und Tricks aus der Küche wurden von einer an die nächste Generation weitergereicht. Doch während es früher üblich war, dass Enkel, Eltern und Großeltern unter einem Dach lebten, hat sich diese Situation in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Generationsübergreifendes Zusammenleben findet heute immer seltener statt. Meist leben Familien nicht mal mehr im selben Ort. Auch im außerfamiliären Bereich gibt es nur wenige Schnittstellen und Räume, an denen jüngere und ältere Menschen in Kontakt kommen. Gerade im vergangenen Jahr der Corona-Pandemie hat sich diese Situation verschärft. Generationenbeziehungen sind daher aufgrund des gesellschaftlichen und demografischen Wandels ein bedeutendes Thema und sollten gezielt gefördert werden.
Zusammen kocht man weniger allein
Generationsübergreifendes Kochen birgt viel Potenzial, von dem beide Altersgruppen profitieren können. Beim gemeinsamen Schnippeln und Rühren wird in der Küchenpartie mit peb der Austausch zwischen den Generationen angestoßen. Ältere haben die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Kocherfahrungen und -fertigkeiten weiterzugeben, während Jüngere einen Einblick in neue Ernährungstrends oder (interkulturelle) kulinarische Besonderheiten geben können. Zudem können ältere Menschen mit spannenden Geschichten aus ihrer Kindheit und Erinnerungen an frühere Zeiten, Kindern und Jugendlichen lebendige Essgeschichte aus ihrer persönlichen Erfahrung vermitteln.
Denn die Ernährungssituation hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Aspekte, wie ein zunehmendes Angebot an Lebensmitteln, technologische Innovationen auf dem Lebensmittelmarkt, Globalisierung, Einwanderung und Urbanisierung führten zu einem Wandel der Esskultur. Aktuell lässt sich der gesellschaftliche Trend zu einem nachhaltigeren Lebens- und Ernährungsstil beobachten. Kinder und Jugendliche entscheiden sich immer häufiger dafür auf Fleisch zu verzichten.
Doch was für viele Jüngere eine bewusste Entscheidung und im Alltag mit gezieltem Verzicht verbunden ist, war für Ältere gegebene Realität. Die Nachkriegsgeneration musste sich überwiegend von regionalen und saisonalen Lebensmitteln ernähren und da diese knapp waren, war Resteverwertung selbstverständlich. Die beiden Generationen verfügen in vielen Ernährungsfragen über unterschiedliche Erfahrungen, zu denen sie sich austauschen und von denen sie lernen können.
Voneinander und übereinander lernen - über Generationen hinweg
Doch die beiden Altersgruppen können auch miteinander und übereinander lernen. Die Bedeutung einer gesundheitsförderlichen Lebensmittelauswahl nimmt auch im Alter zu. Die Zubereitung ausgewogener Mahlzeiten mit frischen Zutaten und viel Obst und Gemüse unter Anleitung einer Ernährungsfachkraft trägt dazu bei, dass in der Küchenpartie mit peb beide Generationen erleben, wie eine vielseitige und gesundheitsförderliche Ernährung aussehen kann – und vor allem, wie gut sie schmeckt!
Zudem erfahren beide beim gemeinsamen Kochen Momente der Selbstwirksamkeit. Während Kinder und Jugendliche erleben, dass sie aus mehreren Zutaten eigenständig ein leckeres Gericht kochen können, erleben Ältere durch die Weitergabe ihrer Kompetenzen ein Gefühl von Wertschätzung und Anerkennung. Darüber hinaus kann durch die Begegnung von Jung und Alt der Blick auf die jeweils andere Generation erweitert werden.
Altersbilder können so kritisch reflektiert und neu entwickelt werden. Kindern und Jugendlichen beispielsweise wird im Rahmen der Kochaktionen ein aktives Bild des Alterns vermittelt. Und obwohl die beiden Generationen in vielerlei Hinsicht unterschiedlich sind, gibt es auch Gemeinsamkeiten zu entdecken – zum Beispiel die geteilte Freude am Kochen und Essen!
Zusammen isst man weniger allein
Am Esstisch werden Geschichten ausgetauscht und soziale Momente erlebt, die weit über die gemeinsame Nahrungsaufnahme hinausgehen. Gemeinsame Mahlzeiten schaffen aber auch eine andere Wahrnehmung für die Speisen: Wir essen langsamer, achtsamer und schenken dem, was auf unserem Teller liegt, eine ganz andere Aufmerksamkeit.
„Essen ist [zudem] etwas sehr Emotionales“, wie auch Bundesernährungsministerin Julia Klöckner im Interview zum Projektstart der Küchenpartie mit peb sagt. Daher hat Essen in Gesellschaft auch die Kraft Menschen miteinander zu verbinden. Denn wer zusammen isst, lernt sein Gegenüber besser kennen. Da der familiäre Esstisch immer mehr in den Hintergrund rückt und gleichzeitig die Außer-Haus-Verpflegung z. B. in Schule und Kantine zunimmt, verlagern sich auch die gemeinsamen Mahlzeiten häufiger in den außerfamiliären Bereich.
Um das Potenzial des gemeinsamen Kochens und des miteinander Essens sowie die Chancen des damit verbundenen generationsübergreifenden Austauschs näher zu beleuchten, rücken wir von der Küchenpartie mit peb das Thema „Generationen“ für die nächsten zwei Monate in den Mittelpunkt. Wir erkunden was sich von früher zu heute verändert hat, welche Geschichten damit verbunden sind und zeigen, warum Jung und Alt eine gute Partie sind.
Alle Fotos © peb gGmbH.